
KI vs. Texter
Wer schreibt die mutigeren Geschichten?- 4 min Lesedauer
Der Hype ist längst Realität: Künstliche Intelligenz hat sich vom Trend zum festen Bestandteil kreativer Arbeit entwickelt. Sie steigert Effizienz, produziert in Sekundenbruchteilen Texte und ist wertvoller Sparringpartner im Brainstorming. Aber was genau bedeutet das für die Kreativbranche? Löst ChatGPT den Bereich Copy & Concept auf? Und stirbt der klassische Texter damit aus?
Von Jessica Maurer, Texterin und Konzepterin bei VON HELDEN UND GESTALTEN
„Age of Average“: Klingen bald alle Texte gleich?
Wenn alle die gleichen Tools nutzen, kommen doch alle auf die gleichen Ergebnisse. Oder? Die Gefahr ist real: KI nutzt einen Pool aus bestehenden Mustern. Und wenn sich immer die gleichen Inhalte im System drehen, entsteht ein Kreislauf der Selbstimitation. Das eindeutige Worst-Case-Szenario ist die kreative Eintönigkeit. „Garbage in, garbage out“ – wer KI mit mittelmäßigen Inputs füttert, bekommt: Durchschnittliche Outputs.
Es entsteht ein Hotspot aus intertextuellen Referenzen und ein „Mosaik aus Zitaten“, das Bestehendes neu arrangiert. Beweist KI also ganz im Sinne von Roland Barthes das postmoderne Selbstverständnis, dass der Autor tot ist? Und die Texte selbstständig miteinander kommunizieren? Damit würden wir in der wahr gewordenen Dystopie des postmodernen Metatexts leben. Oder gibt es doch Bereiche und Kompetenzfelder, wo KI einfach (noch) nicht hinkommt?
Kreativität oder Algorithmus? Über die Grenzen von KI.
Halten wir fest: KI kann schreiben. Sie kann uns helfen, schneller zu recherchieren, Content zu strukturieren und kreative Prozesse zu beschleunigen. Aber kann sie auch fühlen? Denn emotionales Storytelling lebt von Empathie, Intuition und Authentizität. Und genau da kommt KI an ihre Grenzen: Sie kennt weder Liebeskummer noch Schmetterlinge im Bauch. Sie weiß nicht, dass Sonnenbrand verdammt weh und eine liebe Nachricht richtig gut tun kann.
KI erkennt Muster, berechnet Wahrscheinlichkeiten und kombiniert Vorhandenes. Aber Kreativität ist mehr als nur die Variation des Bestehenden. KI kann viel – dennoch ist sie kein kreatives Genie. Gute Inhalte? Ja. Geniale Inhalte? Eher selten. Warum nicht? Originalität lebt von einem schöpferischen Prinzip, das über die reine Nachahmung hinausgeht – egal ob Kant, Goethe oder Nietzsche, in dieser Definition sind sich alle einig. Denn echte Kreativität bedeutet, gewohnte Denkwege zu verlassen.
Können KI generierte Texte trotzdem Gefühle und Emotionen in uns auslösen? Ja! Weil KI immer gesteuert wird. Von einem Menschen. Der fühlt, lacht und weint. Der den Dingen Kontext gibt, Leerstellen verbindet oder sie bewusst offen lässt. Der Unterschied zwischen „Texte generieren“ und „Texten eine Seele einhauchen“ liegt in der subjektiven Erfahrung – und genau die kann keine Maschine ersetzen.
KI in der Kreativbranche – Von der Konkurrenz zur Kollaboration.
Meiner Meinung gibt es hier ein großes Missverständnis: Viele fürchten, dass generative KI kreative Berufe überflüssig macht. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Denn: KI ist keine Konkurrenz, sondern ein Werkzeug. Sie kombiniert, variiert, fasst zusammen. Doch die eigentliche Magie – das, was einen Text wirklich einzigartig macht, bleibt menschlich.
Wer also KI nutzt, um in kürzester Zeit ein Maximum an Inhalten zu generieren, landet schnell in der Belanglosigkeit. Aber wer sie als Co-Autor begreift, hat plötzlich mehr Raum für Strategie, Kreativität und Originalität. Die eigentliche Arbeit verschiebt sich vom reinen Schreiben hin zur Ideenführung. KI und Texter kommen zusammen: Ein ungleiches Duo mit viel Potenzial. Wer versteht, wie man KI klug einsetzt, gewinnt Zeit für das Wesentliche: Tiefgehende Konzepte, mutige Inhalte und Storytelling, das Menschen wirklich berührt.
Fazit: KI ist ein Gamechanger. Aber nicht der neue Shakespeare.
Originalität, kreative Exzellenz und Mut sind die Währung der Zukunft. Denn deine Kommunikation kann nur dann aus dem „Age of Average“ herausstechen, wenn professionelle Partner die Komplexität und die Einzigartigkeit deiner Brand verstehen, um KI zielgerichtet einzusetzen.
VON HELDEN UND GESTALTEN hat sich deshalb schon früh auf den Einsatz von KI-Marketingtools spezialisiert. Und ein KI-Leistungsportfolio für die individuellsten Bedürfnisse entwickelt. Wir wissen, was funktioniert. Und wie es funktioniert.
Wer KI als Feind sieht, verliert. Wer sie clever nutzt, schreibt mit ihr seine ganz eigene Heldenreise. Wenn auch du aus deiner Marke eine echte Hero Brand machen möchtest, dann lass uns gerne in den Austausch gehen: Denn wir entwickeln Menschen und Marken zu Helden in ihrer Welt. Ready for your Hero Journey? Let’s talk!