Frauen folgen Frauen
Unser Weg zu mehr Frauen in Führungspositionen.- 5 min Lesedauer
Ein Beitrag von Verena Mayer - Founder & Managing Director.
Eines meiner persönlichen Ziele haben wir dieses Jahr erfüllen können und darauf bin ich besonders stolz. 2020 war unser Frauenanteil noch bei lediglich 35%. Innerhalb unseres Führungsteams war ich die einzige Frau. Mein persönliches Ziel als Geschäftsführerin war es, hier einen Riesenschritt nach vorne zu machen und Frauen zu empowern und weiterzuentwickeln. Heute haben wir eine ausgeglichene Quote von 50:50. Wir haben nun vier weitere Frauen neben mir in unserem Führungskreis. Diese weibliche Energie ist spürbar und so wertvoll für unsere gesamte Organisation.
Wie gelingt es, Frauen für Führungspositionen zu gewinnen?
Hier meine Learnings und ganz persönlichen Tipps:
Frauen folgen Frauen. Frauen ziehen andere Frauen an. Wo schon Frauen erfolgreich arbeiten, da folgen auch andere Frauen. Auf der anderen Seite gehen Frauen aber auch, wenn die Männlichkeit zu sehr dominiert. Oft höre ich, dass Frauen sich unwohl fühlen, wenn Führungspositionen rein männlich besetzt sind. Wer hier als erste Frau dazu kommt, hat es immer schwerer, da oft eine Doppelrolle auszuführen ist: Zum einen die fachliche, zum anderen die Rolle der Frau, die sich zu positionieren hat. Es ist immer einfacher, wenn Frauen bereits dazu sind. Persönlich habe ich immer wieder von Bewerberinnen gehört, dass sie es als sehr positiv ansehen, dass Mirco Wüstholz und ich ein männlich-weibliches Inhaber-Duo sind und es mit mir bereits eine Frau an der Spitze gibt.
Frauen in ihren Stärken stärken. Wir brauchen die Weiblichkeit, um eine gute Balance zu erhalten. Ich wünsche mir, dass alle erkennen, wie stark weibliche Führung ist. Der größte Unterschied zweischen Männern und Frauen ist meiner Ansicht nach, dass Männer oft eher sachorientiert und Frauen menschenorientiert sind. Und gerade jetzt in Zeiten von Krieg, Krise und Unsicherheiten brauchen wir genau das: Die Orientierung auf die Menschen. Mit mehr Weiblichkeit in Unternehmen kommen wir in ein gutes Gleichgewicht der Energien. Die Studie von Zenger Folkman „Women are better leaders during crisis“ zeigt auf, dass weiblich geführte Unternehmen äußerst stabil sind. Weiblichkeit verbindet und steht für Initiative, Motivation, Integrität, Vertrauen und Harmonie. Gerade jetzt können wir diese Eigenschaften gut gebrauchen. Wir sollten bewusst auf sie setzen, statt zu erwarten, dass Frauen die besseren Männer sind.
Flexibilität und Infrastrukturen schaffen. Mal ehrlich: es gibt auch heute noch zu viele, die denken „Ich stelle besser keine Frau ein, die wird eh nur schwanger“. Und? Wäre es nicht besser zu sagen: Wir schaffen die Infrastrukturen, damit sich Frauen bei uns so wohl fühlen und wissen, dass sie auch als Mütter ein wertvoller Bestandteil der Organisation sind? Flexible Arbeitsmodelle, mobiles Arbeiten, Teilzeit und Job Sharing bieten Eltern einen großen Nutzen, wenn sie ihre Kinder abholen und teilweise zuhause betreuen wollen. Wie wäre es, wenn wir auch bei der Kinderbetreuung unterstützen? Eine hauseigene Nanny mit Kinderzimmer im Unternehmen (wir haben so etwas!) ist eine ganz tolle Möglichkeit. So können Kinder auch mal zur Arbeit mitkommen und erleben, was die Eltern tagsüber machen. Oder wir können Eltern auch ganz einfach Zuschüsse für die Kita ermöglichen oder die Kita-Gebühren komplett übernehmen – das bietet gegenüber einer Gehaltserhöhung einen Steuervorteil für beide Seiten. All das sind Möglichkeiten, um es Frauen leichter zu machen, sich zu empfehlen.
Frauen auch für andere Frauen stark machen. Wenn wir unsere Kräfte zusammentun und uns als Frauen für andere Frauen einsetzen, hat das eine enorme Wirkung. Lasst uns also untereinander ermutigen, inspirieren und uns gegenseitig Feedback geben – nur das lässt uns wachsen. Sich untereinander klein zu halten kann nicht die Lösung sein. Wir sollten uns im Kollektiv mehr zutrauen, große Aufgaben gemeinsam bewältigen, andere Frauen empfehlen und gezielt weitervermitteln. Denn weibliche Vorbilder sind das beste Marketing für Frauen. Wir brauchen mehr Rolemodels und Persönlichkeiten, die besonders junge Frauen inspirieren. Denn wie oben schon beschrieben: Frauen folgen Frauen.
Frauen, zeigt euch. Mit diesem Tipp möchte ich Frauen ermutigen: Zeigt euch! Frauen bieten sich oft nicht von selbst für Führungspositionen an. Sie stellen sich selbst hinten an und lassen sich klein halten – oder halten sich selbst klein. Frauen glauben oft, sie sind nur dann gut, wenn sie weibliche Attribute abgeben und härter, strenger - männlicher werden. Du musst als Frau nicht der bessere Mann sein, um nach vorne zu kommen. Männlichkeit gibt es genug in unseren Organisationen. Wir brauchen deine authentische weibliche Stärke.
Ich freue mich sehr, mit meinem starken Female-Leadership-Team rund um Katharina Ghafoor-Zadeh, Sandra Kimmel, Katrin Kehrer und Karen Frohnwieser ins neue Jahr zu gehen. Und ich bin überzeugt, dass wir mit unserer nun ausgeglichenen weiblich-männlichen Kraft bei VON HELDEN UND GESTALTEN GmbH die größte Power haben, um nachhaltig erfolgreich zu sein und Herzen zu erobern.